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SPD-Urgestein Egon Bahr ist tot

Der frühere Bundesminister und Baumeister der deutschen Ostpolitik Egon Bahr ist im Alter von 93 Jahren gestorben.

Egon Bahr wurde am 18. März 1922 im thüringischen Treffurt geboren und war seit 1956 Mitglied der SPD. Er war ein enger Vertrauter von Willy Brandt seit dessen Zeit als Regierender Bürgermeister von Berlin. Bahr war Abrüstungsexperte und Vordenker für eine neue Ostpolitik. Sein Motto für Entspannung zwischen Ost und West während des Kalten Kriegs lautete “Wandel durch Annäherung”. Als Staatssekretär im Bundeskanzleramt bereitete er für Willy Brandt die Ostverträge mit der Sowjetunion und Polen (1970) sowie den Grundlagenvertrag mit der DDR (1972) vor.

Von 1972 bis 1974 war Bahr Bundesminister für besondere Aufgaben und von 1974 bis 1976 Bundesminister für wirtschaftliche Zusammenarbeit der sozial-liberalen Bundesregierung. Danach war er Bundesgeschäftsführer der SPD (1976-1981). Bis 1990 war er Mitglied des Deutschen Bundestags und bis 1991 Mitglied des SPD-Präsidiums. Außerdem leitete er von 1984 bis 1994 als Direktor das Hamburger Institut für Friedensforschung und Sicherheitspolitik.

Egon Bahr starb in der Nacht zum 20. August 2015 an einem Herzinfarkt.

>> zum Dossier mit Fotos aus den vergangenen 50 Jahren von Egon Bahr

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