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Schicksalsort Bernauer Straße nach dem Bau der Berliner Mauer 1961

Die Bernauer Straße an der Grenze zwischen den Berliner Stadtbezirken Wedding im Westen und Mitte im Osten war Brennpunkt der deutschen Teilung im Kalten Krieg. Der Bau der Berliner Mauer  am 13. August 1961 und seine Folgen für die Bewohner der geteilten Stadt wurden hier besonders dramatisch erlebt. Die Geschichte dieser Straße zeigt exemplarisch die Aus­wirkungen des Mauer­­baus: den Tod von Menschen auf dem Weg in die Freiheit, die Trennung von Familien­ange­hörigen und Freunden sowie die Zerstörung von Stadtraum.

In der Bernauer Straße verlief die Grenze entlang der Häuserfront der auf Ost-Berliner Gebiet stehenden Grenzhäuser. Viele Bewohner dieser Grenzhäuser entschlossen sich nach den Sperrmaßnahmen spontan zur Flucht. Sie seilten sich aus ihren Wohnungen ab oder sprangen in die bereitgehaltenen Sprungtücher der West-Berliner Feuerwehr.
Einige schafften es, manche verletzten sich dabei schwer, andere starben und waren die ersten Todesopfer des DDR-Grenzregimes. Wenige Wochen nach dem Mauerbau wurden die Häuser zwangsgeräumt, die verbliebenen Bewohner zwangsumgesiedelt und Fenster und Türen vermauert.

Für unser großes Dossier haben wir Fotos ausgewählt, die die Situation an der Bernauer Straße direkt nach dem Mauerbau und die Zwangsmaßnahmen gegen Anwohner zeigen sowie sechs Fluchtgeschichten von (ehemaligen) Bewohnern bebildern:

  • Bernauer Straße 1 am 19. August 1961: Rudolf Urban stirbt vier Wochen nach dem Abseilen aus dem 1. Stock im Krankenhaus.
  • Bernauer Straße 48 am 22. August 1961: Ida Siekmann überlebt den Sprung aus dem 3. Stock nicht.
  • Bernauer Straße 22 am 22. September 1961: Familie F. springt aus dem 3. Stock ins Sprungtuch der West-Berliner Feuerwehr und überlebt.
  • Bernauer Straße 29 am 24. September 1961: Die 77-jährige Frieda Schulze springt aus dem 1. Stock ins Sprungtuch der West-Berliner Feuerwehr und ist gerettet.
  • Bernauer Straße 34 am 26. September 1961: Die 80-jährige Olga Segler stirbt einen Tag nach ihrem Sprung aus dem 2. Stock in ein Sprungtuch der West-Berliner Feuerwehr.
  • Bernauer Straße 44 am 4. Oktober 1961: Der 22-jährige Student Bernd Lünser verfehlt beim Sprung vom Dach das von der West-Berliner Feuerwehr aufgespannte Sprungtuch und stirbt.

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Veröffentlicht in Specials